Siege als Teambuilding

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TV Großwallstadt: Trainer Michael Roth kehrt nach überstandener Hüft-OP an die Seitenlinie zurück – Im großen HW-Interview spricht der erfahrene Coach über seine Leidenszeit und darüber, wie er mit seinen Schützlingen das Ruder in den kommenden Spielen herumreißen will

Da geht’s lang: Mit Michael Roth soll auch der Erfolg nach Großwallstadt zurückkehren
Fotoagentur 54Grad

GROSSWALLSTADT Eigentlich wollte sich der Cheftrainer des TV Großwallstadt in der Sommerpause an der Hüfte operieren lassen. Die Ärzte allerdings rieten ihm zu einem sofortigen Eingriff.

Bereits im Jahr 2017, als Michael Roth die MT Melsungen trainierte, wurde ihm in einer Münchner Klinik eine neue Hüfte, also eine Hüftendoprothese eingesetzt.

Neben den Achillessehnen, die an beiden Füßen gerissen waren, der kaputten Schulter des Wurfarms und vielen anderen Blessuren aus seiner Profikarriere nun also auch noch die Hüfte. Nicht zu vergessen, die schwere Prostata-Erkrankung vor einigen Jahren. Michael Roth hat in seinem Leben schon einiges mitgemacht – und doch strahlt er jede Menge Zuversicht und ganz viel Positives aus.

Auch jetzt, nach seinen zwei schweren Hüft-Operationen.

Vier Stunden lang lag Roth unter dem Messer, denn der Operateur musste in einem ersten Eingriff zunächst die alte Prothe-se aus dem Körper holen und ein Provisorium einsetzen. Das entfernte Gewebe wurde nach Auffälligkeiten untersucht. Nach drei Wochen dann folgte ein weiterer Eingriff, Roth wurde das neue Hüftgelenk implantiert. Er erklärt: „Ein TEP-Wechsel, also ein Austausch einer Hüfttotalendoprothese ist nicht ohne, sondern etwas total kompliziertes. Die Hüfte ist in den Oberschenkelknochen eingewachsen und bei mir war der Hüftkopf schon angefressen.“ Daher auch die unerträglichen Schmerzen.

Dabei hatte Roth gute Ärzte um sich und immer vollstes Vertrauen in die Chirurgen. Das braucht es auch bei so einer schwierigen OP. Heute, nur einige Wochen nach dem komplizierten Eingriff, grinst er schon wieder verschmitzt und sagt: „Was willst du machen. Es ist wie es ist und es geht immer weiter.“

Während sich Michael Roth unters Messer legen musste, lief es sportlich nicht gut für sein Team. Der TV Großwallstadt rutschte von Platz sieben im neuen Jahr auf Rang elf ab. Bei seiner Rückkehr an die Seitenlinie kassierte der TVG eine weitere Niederlage und belegt nach dem 26:32 in Lübeck den zwölften Tabellenplatz. Die HANDBALLWO-CHE sprach mit dem 62-Jährigen darüber – und über vieles mehr.

Herr Roth, innerhalb kürzester Zeit hatten Sie zwei komplizierte Eingriffe an der Hüfte. Jetzt sitzen Sie uns gegenüber – fast so, als wäre nichts gewesen. Wie geht es Ihnen wirklich?

Michael Roth: Es geht mir täglich etwas besser. Ich hatte schon 2017 eine Hüft-Operation. Damals habe ich es in München operieren lassen. Über die Jahre hatte ich imme

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