Was haben Sie über sich gelernt?

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WILLKOMMEN

An manchen Tagen bewundere ich meine Tochter. Sie ist jetzt zweieinhalb und entdeckt jeden Tag ein bisschen mehr ihren eigenen Willen – oder vielleicht besser noch: ihre Ablehnung. Nicht diese Hose anziehen. Das T-Shirt auch nicht. Nicht getragen werden. Auf gar keinen Fall. Aber laufen erst Recht nicht. Ich reagiere auf ihre Gefühlswellen mit mal mehr, mal weniger großem Verständnis und Geduld – aber auch immer mit ein wenig Bewunderung. Wie großartig ist es, dass sie all ihre Gefühle ohne Rücksicht einfach auslebt? So sehr wie sie sich ärgern kann, freut sie sich danach auch wieder oder zeigt ihre Angst. Wann habe ich eigentlich verlernt, einfach rauszulassen, was mich bewegt, frage ich mich. Warum ist bei uns Erwachsenen der Drang zu gefallen so oft stärker als der, laut und deutlich für sich einzustehen? „Die Menschen, die alle Gefühle zulassen und auch angemessen damit umgehen können, sind die zufriedeneren und auch psychisch gesündesten Menschen“, sagt der Psychologe Lukas Klaschinski ab S. 56. In seiner Arbeit erlebt er, wie viele Erwachsene ihre Gefühle erst wieder neu erlernen müssen und erklärt warum das so wichtig ist. Mindestens genauso spannend sind die Erkenntnisse seiner drei Kolleginnen und Kollegen, die berichten was sie in ihrer jahrelangen psychologischen Tätigkeit gelernt haben.

FOTO: DANIEL HINZ

Ich bin ganz schön mies darin, Hilfe anzunehmen. Jetzt bin ich nach einem Skiunfall auf Krücken angewiesen und brauche Unterstützung ... Es fällt mir schwer! „Nein, schon gut, natürlich schleppe ich die Tüten mit Krücken alleine zum Auto, das sieht nur so anstrengend aus ...“ Aber

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