MSCI World: Everybodys Darling und seine Risiken

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FINANZ-KOLUMNE

RENATE FRITZ ist Inhaberin von „Frau & Geld“ in München und berät Frauen in Finanzangelegenheiten. Hier berichtet Fritz aus ihrer täglichen Praxis
FOTO: TANJA KERNWEISS; ILLUSTRATION: SILKE WERZINGER

Der MSCI World ist der bekannteste und weitverbreitetste Aktienindex für Fondssparer. Von meinen Kundinnen werde ich deshalb oft gefragt, was ich von ihm halte. Ute zum Beispiel will wissen: „Wie hoch sind eigentlich die Risiken?“ Wie bei allen Aktienfonds gibt es auch beim MSCI World Gefahren, die Anlegerinnen kennen sollten. So umfasst der Index gut 1.500 Unternehmen aus 23 Ländern und suggeriert eine breite Streuung. Die Gewichtung der Unternehmen und Länder ist jedoch sehr ungleich verteilt! Tech-Werte aus den USA wie Apple und Microsoft dominieren den Index stark. Geht es ihnen schlecht, wird der ganze Index nach unten gezogen. Außerdem darf man sich nicht täuschen: Trotz toller Performance in den letzten 30 Jahren – hier wurden durchschnittlich pro Jahr immerhin 5,57 Prozent erzielt – hatte der MSCI World zeitweise ordentliche Hänger. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000 zum Beispiel verlor der Index fast 60 Prozent. 13 Jahre vergingen, bevor der alte Höchststand wieder erreicht war. Auch letztes Jahr war ein turbulentes Jahr für den Index. Zum Schluss stand ein satter Zuwachs von 19 Prozent, aber ein paar Monate vorher hatte der MSCI World noch ungemütliche 11 Prozent eingebüßt. Das Crashjahr 2022 und die vorangegangene Pandemie noch im Kopf, haben viele nun wieder nervös gewordene Börsennovizen daraufhin ihr Geld enttäuscht abgezogen. Ein klarer Fehler, dabei sollte sich doch herumgesprochen haben: Es geht nicht immer nur nach oben an den Börsen. Kurse steigen, aber sie fallen auch. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass es sich bei Aktien und Fonds um langfristige Geldanlagen handelt und man die Anteile mindestens zehn Jahre, besser länger behalten sollte.

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