Der geheimnisvolle Jogger im Park

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Ihr romantischer Liebesroman

Wer ist der Mann, den EVA bei ihrer HUNDERUNDE im Park sieht? Leider kann sie bei dem Nieselregen sein GESICHT nicht erkennen. Doch plötzlich ändert sich das …

Glück ist die angenehmste Form des Zufalls. Werner Mitsch (dt. Autor, 1936-2009)

Meine Güte, warum könnt ihr denn eigentlich nicht mal morgens mit dem Hund rausgehen?“, fragte Eva ihre Jungs.

Jeden Tag der gleiche Ärger. Keiner hatte Lust, sich so früh schon um den Hund zu kümmern. Flocke schaute aufmerksam mit großen, braunen Augen aus ihrem Körbchen. „Sie kann mal schnel l in den Garten“, schlug Tobi vor.

„Ich hab morgens total den Stress, ich schaff das nicht.“

„Ich auch nicht!“, stimmte Lars ihm rasch zu.

„Ich gehe nachmittags. Aber vor der Schule geht echt nicht.“ Also war Eva wieder dran. Wie jeden Morgen. Aber insgeheim freute sie sich sogar darüber.

Vielleicht würde sie ihm wieder begegnen, diesem einen, ganz besonderen Mann.

Also zog Eva den Regenhut auf und wickelte sich das gepunktete Tuch um den Hals.

Früh am Morgen trug sie gern etwas Gemütliches.

Wie immer war um die Uhrzeit im Park schon einiges los. Viele gingen mit i hren Haustieren raus, auch bei dem Nieselwetter. Gerade versuchte die Morgensonne sich hinter dichten Wolken hervorzuschieben. So ganz schaffte sie es noch nicht, aber es bestand Hoffnung, dass es heute endlich einmal wieder ein schöner Tag wurde.

Und da kam er ihr auch schon entgegen, dieser Mann, den sie in dieser Woche bereits zum dritten Mal sah. Er ging immer auf dem Weg oberhalb der Wiese, heute rannte er fast, er schaute nicht nach rechts oder links; und wegen des Regens hatte er die Kapuze tief in die Stirn gezogen.

Er wirkte schon etwas älter, auch, weil er leicht vornübergebeugt ging. Vielleicht tat er das aber auch bloß, weil er ins Trockene wollte, weil es ja immer regnete, wenn sie ihn sah. Jedenfalls war da etwas an ihm, das Eva interessierte. Immer, wenn er da oben entlanglief, klopfte ihr Herz wie verrückt. Sie konnte das einfach nicht abstellen. Sie mochte die etwas geheimnisvollen, zurückhaltenden Typen. Die waren ihr viel lieber als die Draufgänger, die glaubten, auf ihre arrogante Art jede Frau haben zu können. Dieser hier war anders. Immer, wenn sie ihn morgens im Park entdeckte, wollte sie am liebsten quer über die Wiese zu ihm hin. Oder Flocke schicken, damit sie sich ihm in den Weg stellte, um ihn zu stoppen.

Eva hätte ihn zu gerne einmal aus der Nähe angeschaut. Sie wollte seinen Blick erleben – bestimmt hatte er ein süßes Lächeln für sie – und vermutlich besaß er grüne Augen. Es waren sicher fröhliche Augen mit vielen kleinen Pünktchen darin und dunkle Haare, die er sich, wenn er die Kapuze abnahm,