Das Billionen-Geschäft

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INFRASTRUKTUR

Der Investitionsstau bei der Infrastruktur ist nicht nur ein deutsches Problem, sondern ein globales. Zur Behebung wird privates Kapital benötigt - mit Chancen für Langfristanleger

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Satte 97 Billionen US-Dollar – diese immense Summe müsste bis 2040 weltweit in Investitionen für die Infrastruktur fließen, um Bedarf und steigende Nachfrage zu decken. So jedenfalls schätzt der Global Infrastructure Hub, eine Organisation der G20-Industrienationen. Solche Beträge schrecken Regierungen – und faszinieren Anleger. Denn selbst wenn Bedarf und tatsächlich realisierte Investitionen in den kommenden Jahren ein Stück auseinanderklaffen sollten, bedeutet dies für viele Branchenfirmen einen dicken Einnahmezufluss inklusive guter Aussichten auf Gewinne und – bei Börsennotierung – steigender Aktienkurse. Sollten zudem die Zinsen weltweit sinken, dürfte das der kapitalintensiven Branche nochmals einen Schub verleihen. Für Anleger eröffnet dies Aussichten auf schöne Renditen. Dabei sind indes einige Eigenheiten der Sparte zu beachten.

Infrastruktur ist nicht gleich Infrastruktur. Die Zeiten, in denen dieser Begriff für Verkehrswege, Flug- und Seehäfen, Eisenbahnen oder Wasser- und Stromversorgung stand, sind vorbei. Heute kommt soziale Infrastruktur wie Gesundheitsoder Bildungseinrichtungen hinzu und vor allem auch die digitale Infrastruktur mit schlauen Stromnetzen, Smart Ci- tys, Rechenzentren, schnellem Internet etc. Die Experten von Allianz Global Investors (AGI) bezeichnen die Infrastruktur als „Rückgrat der Wirtschaft“. Sie sei selbstverständlich, solange sie funktioniere. „Investitionslücken werden deutlich, wenn es auf den Straßen holprig wird, Lieferketten unter Druck geraten oder Cyber-Attacken Versorger lahmlegen“, meinen sie. Derzeit hochaktuell.

Zudem ist der Investitionsbedarf über den Globus keineswegs gleich: Zwar gibt es auch in Europa, siehe Deutschland, erheblichen Zwang zu Nachbesserungen. Mehr als die Hälfte der weltweit notwendigen Investitionen entfällt laut Global Infrastructure Hub aber auf das bevölkerungsreiche Asien, allen voran China. Mit die größte Lücke besäßen die USA. Der AGI-Kommentar dazu: „Status quo globale Infrastruktur: unzureichend“.

Die Analysen zeigen ferner: Infrastrukturinvestitionen sind eine langfristige Angelegenheit, zumal vielfach staatliche Stellen mitmischen. Das sollten Investoren beachten. Die Aktien sind eher selten Überflieger auf kürzere Sicht. Dem stehen jedoch greifbare Vorteile gegenüber. Die Volkswirte der Deutschen Bank zählen auf: vorhersehbare Cashflows dank langfristiger Verträge, bei Indexierung zusätzlich ein gewisser Inflationsschutz, ebenso bei hoher Preissetzungsmacht, kaum Korrelation mit anderen Anlagen, geringe Konjunktursensitivität. Breit ist ferner die Liste potenzieller Profiteure: von Rohstof

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