Volle Gigawatt-Power

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NEXTERA

Der größte Wind- und Solarstrom-Erzeuger der USA profitiert vom hohen Strombedarf der KI-Rechenzentren. Die jährlichen Dividendensteigerungen liegen im zweistelligen Prozentbereich

WINDRÄDER: Erneuerbare Energien mit hohen Wachstumsraten

Was braucht es für künstliche Intelligenz (KI)? Eine komplexe Software. Die kommt von OpenAI oder Alphabet. Komplexe Chips. Die kommen von Nvidia. Und es braucht Strom. Viel Strom. Langfristig möglichst Strom aus nachhaltigen Quellen. Und den liefert Nextera, der größte US-Produzent von Strom aus Solar- und Windkraft. Das Schöne: Obwohl Nextera eine der KI-Hauptzutaten liefert, ist die Aktie –im Gegensatz zu Microsoft, Alphabet oder gar Nvidia – noch sehr günstig bewertet.

KI-Fantasie, mit erneuerbaren Energien ein Profiteur der Energiewende und dazu noch die Stabilität eines klassischen Versorgers mit einer Dividendenrendite, die zehn Prozent pro Jahr steigt. Die Nextera-Aktie gilt als Geheimtipp – und ist zurzeit mit einem Rabatt von 30 Prozent gegenüber den Höchstkursen zu bekommen. Das hängt allerdings an zwei Faktoren: Die Zinsen in den USA müssen sinken, und US-Präsident Joe Biden muss die Wahlen gewinnen.

108 Prozent Plus. „Die steigende Stromnachfrage aufgrund von Rechenzentren für die künstliche Intelligenz, das produzierende Gewerbe und die Elektrifizierung stellen für Nextera ein attraktives Umfeld dar“, sagt Neil Kalton von Wells Fargo. Nextera erwartet für den Zeitraum 2025 bis 2030 eine jährliche Steigerung der Stromnachfrage von Rechenzentren um 108 Prozent. Insgesamt schätzt das Unternehmen, dass die Nachfrage nach erneuerbaren Energien und Stromspeichern bis 2030 pro Jahr durchschnittlich um 13 Prozent steigt. Das würde einer Leistung von 375 bis 450 Gigawatt entsprechen. Nextera plant in den kommenden Jahren 300 Gigawatt bereitzustellen. Zum Vergleich: Die Kapazität deutscher Kraftwerke lag Ende 2023 insgesamt bei rund 230 Gigawatt.

KI und Technologie spielen für Nextera nicht nur in Sachen Stromnachfrage eine wichtige Rolle. Das Unternehmen nutzt beispielsweise 197 Billionen Datensätze, um den idealen Standort für Windräder zu ermitteln. „Minimale Unterschiede bei den Windgeschwindigkeiten können zweistellige Millionenbeträge bringen oder kosten“, erläutert Jeremy Tonet von J.P. Morgan. Ein anderes Beispiel ist das zentrale Kontrollzentrum für erneuerbare Energien: 90 Prozent der Störungsanfragen kann das System inzwischen aus der Ferne bearbeiten und beheben.

Trotz der positiven Aussichten hatte es die Nextera-Aktie in den vergangenen Monaten schwer. Seit dem Rekordhoch von 90 Euro im September 2022 halbierte sich das Papier fast. Die Euphorie über die „grünen“ Wachstumsaussichten wich der Besorgnis über die hohe Verschuldung in Zeiten deutlich steigender Zinsen. Versorger haben ein kapitalintensives

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