Keine Luftnummer

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NACHHALTIGKEIT

Trotz Gegenwind in den USA und der möglichen Wiederwahl Donald Trumps zum US-Präsidenten dürfte das Wachstum „grüner“ Investments global anhalten. Worauf Anleger setzen sollten

GEFÄHRLICHES SPIEL: Platzt unter Donald Trump demnächst der Traum von „grüneren“ USA?
Illustrationen: Adobe Stock

Dass Donald Trump am 5. November das Rennen um die US-Präsidentschaft erneut für sich entscheiden könnte, wirft bereits seine Schatten voraus. Auch auf das Thema Nachhaltigkeit. Denn der dann 78-jährige Unternehmer und Republikaner hält nach wie vor nicht viel von Klimaschutz. Zugleich wächst eine Anti-ESG-Bewegung in den USA heran, die unter Trump weiter Rückenwind bekommen könnte. Sie droht sogar die jüngsten Fortschritte der USA beim Klimaschutz zunichtezumachen.

Doch wie groß ist die Gefahr einer zweiten Trump-Ära auf die aktuelle Energiewende in den USA? Und was heißt das für Anleger, die in das Thema Nachhaltigkeit investieren? Fakt ist: Wer in den USA für Nachhaltigkeit wirbt, gerät vor allem vonseiten republikanischer Politiker zunehmend unter Druck – teils per Gesetz. Vermögensverwalter Blackrock etwa spricht inzwischen statt von ESG-Investing von „Transition Investing“. ESG steht übrigens für die Nachhaltigkeitskriterien Environmental (ökologisch), Social (sozial) und Governance (Unternehmensführung).

ESG ist mehr als Klimaschutz

Fakt ist aber auch, dass eine Abkehr von der jetzigen Energiewende allenfalls kurzfristige Vorteile bringt. „Werden klimapolitische Maßnahmen hinausgezögert, müssen sie künftig umso drastischer ausfallen“, warnt zum Beispiel Ophélie Mortier, Chief Sustainable Investment Officer des auf Nachhaltigkeit spezialisierten Vermögensverwalters DPAM. Und fügt hinzu: „Künftige Regierungen wären dann gezwungen, entschlossener als bisher zu handeln.“

Hohe Hürden. Gleichzeitig wird Donald Trump als wieder gewählter US-Präsident nicht so schalten und walten können, wie er vielleicht denkt. „Im Falle einer zweiten Amtszeit dürfte Trump sicher darauf drängen, die Gesetzgebung der Demokraten, insbesondere den Inflation Reduction Act (IRA), zurückzudrehen“, meint Steve Williams, Green Bond Portfoliomanager bei Nikko Asset Management. Das aber durchzusetzen, sei nicht so einfach.

Erstens könnten Senat und Repräsentantenhaus ihre Unterstützung verwehren, wodurch Donald Trumps Pläne –wie im Fall des Affordable Care Act – scheitern würden. Zweitens sei, so Williams, der IRA gut für die USA, vor allem für viele „rote“ Bundesstaaten (also republikanisch geführte, Anm. d. Red.). So sind dem Center for American Progress in Washington zufolge acht der zehn Kongressbezirke, die im Rahmen des IRA die größten Investitionen in saubere Energie erhalten, republikanisch. Gleiches gilt für die fünf Bundesstaaten mit dem höchsten Ant

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