Wir müssen wieder mehr arbeiten

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GASTBEITRAG

Christian Sewing, CEO Deutsche Bank

Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing warnt vor einem Rechtsruck in Deutschland. Zur Wahrung des Wohlstands braucht es freilich mehr als Demos und wohlklingende Appelle

Wie es mit unserem Wohlstand und der globalen Wirtschaft weitergeht, hängt stark davon ab, wie die politischen Weichen im Superwahljahr 2024 gestellt werden. Die Wahl zum EU-Parlament im Juni wird bereits ein Fingerzeig sein, ob die EU endlich politisch und wirtschaftlich zusammenrückt. Bleibt sie ein Flickenteppich aus Einzelinteressen, wird es für die EU immer schwerer, sich auf der Weltbühne Gehör zu verschaffen. Und das gilt erst recht, wenn antieuropäische und rechtspopulistische Kräfte bei der Wahl auftrumpfen sollten.

Nach aktuellen Prognosen wären Rechtsaußenparteien von echter Gestaltungsmacht zwar noch immer weit entfernt, aber für Störmanöver im Parlament würde es allemal reichen. Sehr viel dramatischer sind die Prognosen für die Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im Herbst. Dort geht es längst nicht mehr nur um parlamentarische Querschüsse, dort geht es um die Zukunft unserer Demokratie – und auch unseres Wirtschaftsstandortes.

Rechtspopulisten und -extremisten spalten nicht nur die Gesellschaft, ihre Konzepte führen auch direkt in den wirtschaftlichen Abstieg. Jeder Wähler, jede Wählerin schaue dazu in das Programm der AfD:

■ Sie wendet sich gegen Einwanderung, wo uns die Fachkräfte fehlen.

■ Sie bekämpft Europa, wo mehr europäische Integration der einzige Weg ist, unseren Wohlstand zu halten.

■ Sie propagiert wirtschaftliche Abschottung, wo Deutschlands wirtschaftlicher Erfolg auf der Globalisierung fußt.

■ Sie lehnt den Kampf gegen den Klimawandel ab, der die größte Herausforderung der Menschheit ist.

Internationale Investoren beobachten das mit zunehmender Skepsis. Sie hinterfragen auch, ob sie langfristig auf die demokratischen Werte und Strukturen vertrau- en können, die ein wichtiges Kalkül für ihr Engagement in Deutschl

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