Achtprozenter: Do it yourself

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DIVIDENDEN DEUTSCHLAND

Die Dividendensaison in Deutschland bietet erneut Gelegenheit, schöne Erträge abzugreifen. So basteln Sie sich einen attraktiven Renditekorb mit dauerhaft dicker Verzinsung

SPITZ RECHNEN: Mit Dividenden lässt sich über die Jahre einiges an Kapital ansammeln

Das war mal eine positive Überraschung. Einen Euro Ausschüttung je Aktie für 2023 kündigte der Fondsmanager Ernst Russ Mitte März an. Beim Kurs von damals rund vier Euro eine Rendite von dicken 25 Prozent. Möglich machten das starke Gewinne und ein gutes Kapitalpolster. Klar, dass die Börse mit einem Kurssprung reagierte.

Selbst wenn dies eine Einmalaktion bliebe: Dividenden steuern immer noch einen wichtigen Teil zum Aktienertrag bei, in Deutschland über längere Zeiträume gut und gerne 40 bis 60 Prozent. Nach Analyse der Deka-Bank bewegt sich die Ausschüttungsrendite der 40 Dax-Konzerne beim Indexstand von 18 000 im Schnitt um vier Prozent. Das ist klar mehr als bei Bundesanleihen mit 2,40 Prozent. Bei den Top-Zahlern in der jetzt gestarteten Dividendensaison erreicht die Verzinsung sogar sieben Prozent und mehr (s. Tabelle).

Was liegt näher, als sich so einen Renditekorb aus vier oder fünf guten und vor allem nachhaltigen Dividendenzahlern als längerfristige Anlage und Alternative zu Zinsinvest-ments zusammenzustellen? Beim aktuellen Umfeld und tendenziell steigenden Ausschüttungen erscheinen hier perspektivisch Renditen von sieben bis acht Prozent brutto alljährlich realistisch, plus die Aussicht auf mögliche Kurssteigerungen mit der Zeit. Allerdings sind einige Punkte beim Aufbau eines solchen Renditeportfolios zu beachten.

Nachhaltigkeit gefragt. Kandidaten dafür bilden vor allem Unternehmen mit stabilem, rentablem Geschäft und stetem Geldeingang als Voraussetzung für dauerhaft gute Dividenden. Das sind meist defensive und so vom Kurs her nicht die dynamischsten Titel, häufig aus den Sparten Telekom, Finanzen und Immobilien. Letztere scheiden aktuell bis auf wenige Ausnahmen eher aus: Teurere Refinanzierung und Bewertungsverluste zwingen viele Firmen, ihr Geld im Hause zu halten, statt es auszuschütten. Bei den Telefongesellschaften mangelt es derzeit etwas an Masse, nachdem Telefonica Deutschland die Börse verlässt und Platzhirsch Deutsche Telekom nur unterdurchschnittliche 3,5 Prozent Dividendenrendite bringt. Als Ersatz bietet sich eventuell die britische Vodafone an (Rendite acht Prozent).

Schwieriger wird es bei zyklischeren Industrie- und Konsumwerten. Autos zum Beispiel glänzen aktuell überwiegend mit hohen Dividendenrenditen. Fragezeichen bestehen allerdings, was die Stabilität der Zahlungen auf längere Sicht angeht. Wer also Mercedes-Benz oder VW in sein Renditedepot packen möchte, sollte darauf ein Auge haben.

Hilfreich ist hier, wenn die Gesellschaften ihre Dividendenstrategie näher er

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