Wir müssen Rückkäufe einbeziehen“

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INTERVIEW

Auch Dividendenstrategien entwickeln sich weiter. Warum Deka-Fondsmanager Gunther Kramert die Kriterien Dividenden-Qualität, -Wachstum und -Kontinuität nicht nur bei Klassikern erfüllt sieht

WACHSTUM ALS ERFOLGSFAKTOR: Ein starker freier Cashflow und Jahresüberschuss sind Kramert wichtig

Jahrelang hieß es, Dividenden seien die neuen Zinsen – weil es keine Zinsen gab. Das hat sich geändert. Mit welchem Versprechen werben Sie um Anleihefans unter den Anlegern?

Kramert: Das spannendste Argument ist meiner Ansicht nach: Wenn man Dividendenwerte mit Zinsen vergleicht, dann haben die Dividendenwerte eine Wachstumscharakteristik, weil Unternehmensgewinne und damit verknüpft die Dividenden auch eine Wachstumsdynamik haben. Wir haben das für lange Zeit zurück selbst berechnet und kommen auf Wachstumsraten von durchschnittlich 5,5 bis sechs Prozent. Das erwarten wir so auch für die Zukunft. Diesen positiven Aspekt weisen Zinsen nicht auf, sie sind bei Anleihen überwiegend statisch.

Und wie setzen Sie sich mit Ihren Dividendenfonds von den zuletzt so erfolgreichen Tech- oder Wachstumsaktienportfolios ab?

Kramert: Zum einen ist jede Anlage darauf ausgerichtet, einen Ertrag zu erwirtschaften. Dieser kann durch eine Wertentwicklung erzielt werden – aber auch durch eine Ausschüttung. Mit unseren zwei Ausschüttungen im Jahr kommen wir der Erwartung an einen Ertrag direkt entgegen. Das ist bei Wachstumswerten, die keine Dividende zahlen, nicht gegeben. Zum anderen erhält man aufgrund der Charakteristik der Dividendenwerte die Chance, Aktien-adäquate Renditen bei etwas niedrigerer Schwankungsintensität als am Gesamtmarkt zu erzielen.

Gibt es noch einen Unterschied?

Kramert: Es ist davon auszugehen, dass die Unternehmen mit ordentlichen Dividenden auch eine entsprechende Substanz haben und tendenziell eher krisenresistente Investments sind.

In den vergangenen Monaten kam man nicht an den „Magnificent Seven“, den sieben großen US-Tech-Werten, vorbei. Auch in Ihrem Portfolio stehen mit Microsoft und Broadcom zwei Techkonzerne ganz oben bei der Gewichtung. Werden aus Tech-Wachstumsaktien jetzt auch Dividendenwerte?

Kramert: Ja, ein Stück weit schon. Wir versuchen, Unternehmen mit guter Dividendenqualität zu finden. Das heißt konkret: eine attraktive Dividendenrendite, aber auch Kontinuität in der Dividendenhistorie. Wir sind überzeugt, dass eine Firma nur dann langfristig starke Perspektiven hat, wenn sie ein gewisses Wachstum zeigt. Dieser Aspekt von Wachst

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