In neuen Märkten vernetzt

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CISCO SYSTEMS

Mit der Übernahme von Splunk baut Cisco das Geschäftsfeld Cybersicherheit aus. Die margenstarken Produkte sollten die zuletzt stagnierenden Gewinne ebenso beflügeln wie den Aktienkurs

TECH-LIAISON. Künstliche Intelligenz verbessert die Datensicherheit
Foto: Adobe Stock/KI

Für Cisco Systems ist es der langersehnte Befreiungsschlag, der dem weltweit größten Netzwerkausrüster neue Wachstumsimpulse bescheren soll. Am 18. März hat der IT-Pionier aus dem Silicon Valley die 28 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme von Splunk abgeschlossen. Mit ihren Produkten für Datenanalyse und Datensicherheit erzielt die aufgekaufte Softwarefirma höhere Margen als das Kerngeschäft von Cisco mit seinen Routern und Switches. „Als eines der weltweit größten Softwareunternehmen werden wir die Art und Weise revolutionieren, wie unsere Kunden Daten nutzen, um jedes Element ihrer Organisation zu vernetzen und zu schützen“, gibt Chuck Robbins, der Konzernlenker von Cisco, die Richtung vor.

Wie schnell Cisco der Übergang vom Netzwerk-Champion zum führenden Anbieter von Sicherheitssoftware gelingt, muss sich noch zeigen. Zuletzt erzielte der Konzern nur noch unspektakuläre Wachstumsraten (s. Balkengrafik). Die operative Marge hat sich im Schnitt bei etwas über 33 Prozent eingependelt, ebenso die Umsatzrendite jenseits der 22 Prozent. Dazu wird der Wettbewerbsdruck weiter steigen nach der Übernahme von Juniper Networks, seines Zeichens der weltweit zweitgrößte Netzwerkausrüster, durch Hewlett Packard Enterprise für 14 Milliarden US-Dollar.

Reichlich Synergien. Markus Golinski, Portfolio Manager bei Union Investment, ist davon überzeugt, dass beide Seiten ein sehr gutes „Match“ sind. „Splunk kommt aus der Datenanalyse und ist hier ein respektabler Player im schnell wachsenden Markt für das Performance-Monitoring in der Cloud. Cisco wiederum ist eher stark bei den Firewalls und in der Netzwerksicherheit. Die Kombination der Produkte ermöglicht nicht nur das Erkennen und die Abwehr von Cyberangriffen, sondern auch die Prävention und Vorhersage.“

Wertschöpfend aus Investorensicht, so Golinski, sei außerdem ein weiterer Aspekt: „Finanztechnisch erhöht Cisco mit der Übernahme den Anteil an wiederkehrenden Softwareerlösen. Die Ergebnisse werden damit besser planbar und stabiler, was der Finanzmarkt grundsätzlich mit höheren Bewertungsmultiples belohnt.“ Die ersten Produkte der beiden Firmen sollen bereits in den nächsten Monaten miteinander verknüpft werden. Mehr Details zum weiteren Integrationsplan sind auf der Cisco-Hausmesse vom 2. bis 4. Juni dieses Jahres zu erwarten.

Raus aus der Wachstumsdelle. Positive Splunk-Effekte auf Cashflow und Profitabilität erwartet Cisco im nächsten Geschäftsjahr 2024/25. Erst Mitte 2024 soll die aktuelle Zu-rückhaltung der Kunden bei neuen Investition

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