Wie können Lastwagen schneller klimaneutral werden?

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TRUCKS

Die Revolution in der Logistik lässt auf sich warten: E-Lkw kosten zwei- bis dreimal so viel wie Diesel-Lkw und haben eine geringere Reichweite

OHNE KLIMASCHÄDLICHE EMISSIONEN: Der Druck auf die Lkw-Hersteller wächst weltweit

Für 100 000 Euro kann man sich ein schickes Auto zulegen, einen Porsche zum Beispiel. Vielen Käufern geht es allerdings eher weniger um die Automarke als vielmehr um die Nutzlast. Denn für diesen Preis bekommt man auch einen großen Lastwagen. Nutzfahrzeuge wie Lkw und Lieferwagen sorgen dafür, dass Lieferketten funktionieren und Waren an ihren Bestimmungsort gelangen. Damit bringen sie ihren Herstellern eine Menge Geld ein.

Im Jahr 2023 machten Kleintransporter ein Drittel des Stellantis-Umsatzes in Höhe von 190 Milliarden Euro aus. Daimler Truck, der weltweit größte Hersteller mittelgroßer und großer Lkw, erwirtschaftete im vergangenen Jahr 56 Milliarden Euro Umsatz. Ford Pro, die Nutzfahrzeugsparte des amerikanischen Autoriesen, erzielte mit 1,4 Millionen verkauften Fahrzeugen 7,2 Milliarden Dollar Nettogewinn. Die Pkw-Sparte Ford Blue verkaufte im selben Zeitraum doppelt so viele Fahrzeuge, erzielte mit 7,5 Milliarden Dollar aber einen ähnlich hohen Umsatz. Und auch die Lkw von Volvo und Daimler liegen in den im gehobenen Segment üblichen Gewinnspannen. Angesichts der ohnehin schon hohen Anschaffungskosten und der großen Bedeutung der Betriebskosten sollte man also erwarten, dass die Umstellung auf Elektroantriebe bei Nutzfahrzeugen besonders zügig vonstatten ginge – nicht zuletzt, weil sie auch unverhältnismäßig hohe Emissionen verursachen (so machen Lkw und Busse mehr als ein Viertel der CO2-Emissionen im EU-Verkehrssektor aus). Für Unternehmen sind diese Kosten wichtiger als für Privatpersonen, die ihr Gewissen mit einem Klimaaufschlag beruhigen können. Doch viele Unternehmen setzen nach wie vor auf Benzin und Diesel. Lässt sich das nicht ändern?

Ziele werden nicht erfüllt. Selbst in China, wo im Jahr 2023 85 Prozent aller schweren E-Lkw verkauft wurden, war nur jeder 25. Lkw umweltfreundlich. Zum Vergleich: Bei Pkw im selben Zeitraum jeder Dritte. In Europa gilt das bei Lkw für einen von 70, bei Pkw für jeden siebten. Wenn 2035 das EU-Verbrennerverbot in Kraft tritt, werden laut der Beratungsfirma bei lediglich drei Viertel der Lkw elektrisch sein. Das Beratungsunternehmen Idtechex geht sogar davon aus, dass emissionsfreie Lkw in Amerika bis 2030 nur einen Marktanteil von 13 Prozent und damit deutlich weniger als das von Präsident Joe Biden ausgegeben Ziel von 50 Prozent ausmachen werden.

In den kommenden sechs Jahren wird die Elektrifizierung vor allem bei kleineren Fahrzeugen für die Kurzstrecke erfolgen, wie sie etwa von Lieferdiensten genutzt werden. Davon geht jedenfalls Alexander Krug von der Beratungsfirma Arthur D. Little aus. E-Kleintransporter ersche

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