Metalle gehören ins Depot

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ROHSTOFFINVESTMENTS

EINE KOLUMNE VON UNION INVESTMENT

In ein gut diversifiziertes Anlageportfolio gehören Rohstoffe. In diesem Jahr lohnt es sich, Edel- und vor allem Industriemetalle im Blick zu behalten. Eine Analyse, worauf Anleger 2024 achten sollten

THOMAS BENEDIX, SENIOR PORTFOLIO MANAGER COMMODITIES
Foto: U

Edel-und Industriemetalle zählen zu den Schlüsselmaterialien für den Umbau zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Vor allem Kupfer, Aluminium und Nickel sind mittel- bis langfristig unverzichtbar für den Ausbau der erneuerbaren Energien im Kampf gegen den Klimawandel. Dieser Megatrend spricht für eine steigende Nachfrage nach den unverzichtbaren Industriemetallen und damit für steigende Preise. Gleichzeitig liefern sich die Großmächte USA und China einen Wettkampf um die wichtigen Ressourcen. Ein weiterer Grund, warum Rohstoffe in keinem gut gestreuten Portfolio fehlen sollten.

Die Konjunktur sorgt für Rückenwind. In den USA entwickelt sich die Wirtschaft trotz gestiegener Leitzinsen unbeirrt robust. In China zeigen sich erste Erholungszeichen in rohstoffintensiven Sektoren wie Infrastruktur und im verarbeitenden Gewerbe. Auch in Europa sollte die Konjunktur im Laufe des Jahres schrittweise anziehen.

Produktionskürzungen und -ausfälle bei Metallen stützen die Preise zusätzlich. Das gilt insbesondere für Kupfer. Mehrere Minenkonzerne haben angesichts operativer Probleme oder politischer Querelen ihre Förderziele zurückgenommen oder sogar Minen geschlossen. Doch der Bedarf aus dem Bereich der erneuerbaren Energien und der Elektromobilität ist ungebrochen und wird langfristig weiter steigen. Die Produktion müsste perspektivisch also ausstatt abgebaut werden. Vergleichbares gilt für den Aluminiummarkt. Niedrige Preise verursachen bei dem Metall Produktionskürzungen. Doch die Nachfrage ist langfristig da und sorgt für ein strukturelles Defizit. Ein weiteres Argument für steigende Preise.

Edelmetalle profitieren von sinkenden Zinsen. Stark unter die Räder kamen zuletzt industrienahe Edelmetalle wie Platin und Palladium, vor allem wegen der schwachen Nachfrage aus dem Automobilsektor. Denn der litt seinerseits unter einem Nachfrageeinbruch. Trotzdem zählen für uns industrienahe Edelmetalle neben den Industriemetallen zu den Favoriten für 2024. Denn auch hier ist mit Produktionskürzungen zu rechnen, weil sich bei den aktuellen Preisen etwa die Förderung von Platin und Palladium für viele Anbieter nicht lohnt. Gleichzeitig dürfte die Nachfrage im Zuge der Konjunkturerholung und der anstehenden Zinssenkungen ab Mitte des Jahres wieder anziehen. Dann stößt sie auf die entsprechende Angebotsknappheit – damit ist auch hier ein steigendes Preispotenzial gegeben.

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