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ROHSTOFFE

Aktien und Anleihen sind feste Bestandteile eines Depots. Aber was ist mit Rohstoffen? Aktuell spricht einiges für ihre diversifizierende Rolle im Portfolio – und für steigende Preise

Fazit

Rohstoffanlagen sind nicht ohne Risiko. Großer Pluspunkt: Sie können hohe Renditen abwerfen und bieten durch die Streuung (Diversifikation) einen gewissen Schutz für das Depot und gegen Inflationsrisiken. Ein fallender Dollar und die Unterbewertung im Vergleich zu großen Aktienindizes machen sie noch attraktiver

BODENSCHÄTZE: Eine Dollarschwäche kann die Nachfrage ankurbeln und zu steigenden Warenpreisen führen

Man darf nicht alles über einen Kamm scheren. Rohstoffhändler haben Gefallen an Spezialitäten wie Uran oder Kakaobohnen gefunden. Diese Rohstoffe legten an den Terminmärkten in den vergangenen zwölf Monaten um 75 beziehungsweise 165 Prozent zu. Doch Erdgas, Weizen oder Zink? Der Terminkontrakt auf Erdgas verlor 35 Prozent, auf Weizen 20 und auf Zink 14 Prozent.

Rohstoff ist nicht gleich Rohstoff. Das zeigt sich auch bei den Rohstoffindizes. Der S&P Goldman Sachs Commodity Index beispielsweise stagniert seit März 2022. Dennoch gibt es Indizien, die jetzt für ein Engagement in breite Rohstoffindizes sprechen (siehe Tabelle rechts).

Argumente für Rohstoffe. Der US-Dollar-Index beginnt zu schwächeln. Sollte dieser Trend anhalten, könnte sich dies positiv auf die Rohstoffmärkte auswirken. Wenn der Greenback fällt, werden Rohstoffe für Käufer mit anderen Währungen billiger. Dies kann die Nachfrage ankurbeln und zu steigenden Preisen führen. Umgekehrt kann ein steigender US-Dollar den Anstieg der Rohstoffpreise dämpfen.

Das lässt sich statistisch belegen: Von 1994 bis 2020 lag die Korrelation auf Wochenbasis (nur die Schlusskurse einer Woche werden berücksichtigt) bei beachtlichen minus 0,68. Wenn der Dollarindex fiel, stieg in der Regel der Rohstoffindex und umgekehrt (siehe Grafiken rechts). Seit der Corona-Pandemie 2020 hat sich diese negative Korrelation umgekehrt. Sowohl der Dollarindex als auch der Rohstoffindex stiegen. Ein Grund: Gerade in unsicheren Zeiten sind oftmals beide Anlageklassen gefragt.

Wie wichtig Rohstoffe für die Weltwirtschaft sind, zeigt der Aktionismus der Politik. So kennt die Europäische Kommission seit 2011 die Critical Raw Materials. Die Liste dieser Stoffe wächst und umfasst im Jahr 2020 insgesamt 30 Materialien, Metalle oder chemische Elemente. Für Wirtschaft und Gesellschaft sind diese Stoffe unverzichtbar. Ohne sie fährt kein Elekt

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