Einsame Spitze

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SAP

Bei der Softwareaktie ist der Knoten geplatzt. Cloud-Boom und KI-Fantasie schicken den Kurs auf Höhenflug. Selbst Insider können nicht widerstehen – und kaufen trotz Allzeithoch. Die Gründe

SAP-LOGO: Mit 215 Milliarden Euro Börsenwert klarer Spitzenreiter im Dax

Preisfrage: Was ist der teuerste Satz an der Börse? Antwort: Dieses Mal ist alles anders. Und doch tut sich dieser Tage Ungewöhnliches: Insider kaufen Aktien! In einem Umfeld, in dem die Märkte von Rekord zu Rekord eilen! Marktforscher sind verblüfft. Eigentlich handeln Führungskräfte antizyklisch. Getreu dem chinesischen Sprichwort: Nur wer gegen den Strom schwimmt, gelangt zur Quelle.

Insider kaufen. Die Botschaft hinter der Einkaufstour: Wir glauben an unsere Zukunft – der Ausverkauf an den Börsen, den viele erwarten, ist verschoben. Besonders auffällig ist der Optimismus beim Softwarekonzern SAP. Die Aktie jagt von Rekord zu Rekord. Seit Jahresbeginn ging‘s mit dem Kurs um ein Viertel nach oben –noch mal deutlich steiler als beim Dax

(sechs Prozent). Dominik Asam, Finanzvorstand bei Europas Branchenprimus, erwartet offenbar mehr. Der Manager legte sich Anfang Februar SAP-Aktien für 335 000 Euro zum Kurs von 167,50 Euro ins Depot. Eine gute Entscheidung. Aktuell notiert das Papier bei rund 175 Euro.

Bemerkenswert: Die Rally beim Dax wird – neben SAP – von gerade mal zwei, drei Aktien getragen. Zur besseren Einordnung: Von den 2200 Punkten, die der Dax binnen eines Jahres gewann, gehen mehr als 800 Punkte auf die Kappe der Walldorfer. Heißt für SAP: 215 Milliarden Euro Börsenwert oder zwölf Prozent am Dax-Gewicht – einsame Spitze! Eine starke Performance der Aktie hätte damit Folgen für den Gesamtmarkt. Unsere Prognose: Die Zukunft kann kommen.

Neues Image. Vorstandschef Christian Klein spricht aus, was die Börse hören will: Investitionen fließen künftig schwerpunktmäßig in strategische Wachstumsbereiche, allen voran in das Trendthema künstliche Intelligenz (KI). Die Nachfrage sei hoch. „Mehr als die Hälfte unserer Kunden entscheiden sich für unsere Premium-Pakete“, sagt der Chef. Besser noch: Laut früherer Aussagen werden für die SAP-KI Aufschläge von bis zu 30 Prozent bezahlt. Interne Effizienzgewinne, Einsparungen und ein Konzernumbau für rund zwei Milliarden Euro schaffen die Basis für zweistellige Umsatz- und Gewinnzuwächse auch im laufenden Geschäftsjahr. Finanzchef Asam will nach dem 23-Prozent-Wachstum im Cloud-Be

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