Den Tipps der Chefs lauschen

8 min lesen

INSIDERDEALS

Vorstände und Aufsichtsräte sind an der Börse beim Erwerb von Aktien des eigenen Unternehmens sehr aktiv, vor allem auch in Titeln aus der zweiten Reihe. Damit liefern sie oftmals schöne Fingerzeige für Opportunitäten

BLICK INS INNERSTE Die Führungsgremien kennen alle Interna: eine gute Basis auch für den Aktienhandel
Illustration: Adobe Stock

BILFINGER

Das Unternehmen: Die 1975 nach Fusion als Bauunternehmen Bilfinger + Berger gestartete heutige Bilfinger SE fungiert als Industriedienstleister mit einer breiten Palette von Angeboten: alles rund um Wartung und Instandhaltung von Industrieanlagen, von der Planung über Fertigung, Montage bis hin zu Erweiterungen und Revision. Das zweite Bein bilden Komplettlösungen für Anlagen und Infrastrukturprojekte vor allem im Tunnelbau.

Die Zahlen: Nach sehr gemischten Ergebnissen über die vergangenen Jahre übertrafen die Mannheimer 2023 die Markterwartungen deutlich: das beste Jahr seit 2016 mit einem um Sondereffekte (Immobilienverkäufe, Steuereinflüsse) bereinigten Nettogewinn von 117 nach 28 Millionen Euro. Das entspricht 3,40 Euro je Aktie. Die Dividende steigt von 1,30 auf 1,80 Euro (Hauptversammlung 15. Mai), aktuell eine Rendite von gut vier Prozent.

Die Vision: Die Bilfinger SE will 2024 weiter zulegen. Der Umsatz, 2023 bei knapp 4,5 Milliarden Euro, soll auf bis 4,8 Milliarden wachsen bei einer Marge von um fünf Prozent (Vorjahr 4,3 Prozent), befeuert von einem Programm zur Effizienzsteigerung. Das ist mehr als von den Analysten erwartet. Ein Treiber laut Vorstand: „Die steigende Komplexität der Produktion, die Zunahme der Bürokratie, Digitalisierung sowie der Fachkräftemangel veranlassen Unternehmen zunehmend, Planung, Bau und Wartung ihrer Anlagen an Industriedienstleister auszulagern“. Dies weckt Hoffnungen auf weiter anziehende Kurse. Vorstandschef Thomas Schulz und Finanzvorstand Matti Jäkel setzen darauf mit dem Erwerb eigener Aktien über 206 000 Euro.

Bei der Bilfinger-Aktie scheint sich aktuell ein Ausbruch nach oben anzukündigen. Passend dazu steigt das Unternehmen vom S- in den MDax auf

Es lässt sich als klare Ansage sehen: Gegen Ende Februar, kurz nach Bekanntgabe erster Zahlen von Fresenius Medical Care (FMC) für 2023, investierten die Vorstände Helen Giza und Graig Cordola insgesamt eine knappe Million Euro in Aktien ihres Unternehmens. Schon zuvor, in der zweiten Dezemberhälfte 2023, hatte sich die Führungsriege mit rund 400 000 Euro in FMC-Anteilen engagiert. Offenbar erwarten die Oberen für den in jüngster Zeit deutlich unter Druck stehenden Dialyse-Spezialisten eine bessere Zukunft. „2024 wird ein Jahr mit beschleunigtem profitablem Wachstum“, kündigt Vorstandschefin Giza an. Und setzt darauf mit eigenem Geld.

Botschaft an den Markt. Der Erwerb von Aktien des eigenen Unternehmens in gro

Dieser Artikel ist erschienen in...