Knallharter Schönheitswettbewerb

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BEAUTY

Olaplex-Produkte gelten als Must-have für Haarpflege-Fans. Doch nach exzellenten Verkaufszahlen brachen Nachfrage und Aktienkurs ein. Wie die Chancen auf Erholung stehen und welche Alternativen Anleger haben

WACHSENDER FOKUS auf Haargesundheit und Ästhetik
Foto: Adobe Stock

Beauty-Meilenstein“. So bezeichnete der Münchner Friseur Stefan M. Pauli die Produktreihe von Olaplex in einem Vogue-Interview. Die klare, weiß-schwarze Verpackung mit Bezeichnungen wie „No2“ oder „No5“ wurde schnell von Salons übernommen und von Influencern geschickt beworben. Olaplex hat angeblich eine besondere Formel entdeckt, um beschädigtes Haar nachhaltig zu stärken. Einige Produkte ermöglichen eine schnellere und weniger schädliche Haarfärbung, wie in Erfahrungsberichten betont wird. Damit traf der Hersteller bei den Kundinnen und Kunden einen Nerv. Tiktok-Clips und „Vorher-Nachher-Videos“ von Influencern verliehen der Marke schnell ungeahnte Popularität.

Aufwendige Haarpflege boomt. Während der Corona-Pandemie gönnten sich Konsumenten mangels Alternativen gern etwas „Wellness für zu Hause“. Damals durfte man nicht zum Friseur, heute will man nicht mehr – oder zumindest nicht mehr so oft, weil sich viele Produkte und Dienstleistungen aufgrund der Inflation so stark verteuert haben. Selbst mit Do-it-yourself-Farbe und Premium-Pflegeprodukten lässt sich im Vergleich zu den Dienstleistungen der Profis Geld sparen.

Der florierende Haarpflegemarkt verzeichnete im Jahr 2023 laut Statista einen weltweiten Umsatz von rund 86 Milliarden Euro. Im Spitzenfeld der Branche befinden sich die europäischen Konzerne wie L’Oréal und Unilever sowie ihre amerikanischen Wettbewerber Procter & Gamble und Estée Lauder. In den vergangenen Jahren musste das Oligopol zunehmend um Marktanteile kämpfen. Etliche neue Unternehmen erobern den globalen Markt für Haarpflege- und Beautyprodukte mit Nischenangeboten.

Erfolgreicher Angreifer. Olaplex ist ein prominentes Beispiel. Seit der Gründung im Jahr 2014 haben die Kalifornier ein Premiumimage aufgebaut, was es ermöglicht, Shampoos und Haarpflegeprodukte zu höheren Margenniveaus zu verkaufen, teilweise zu Preisen von bis zu 30 Euro pro Shampoo. Mit schwindelerregendem Erfolg: Unter der ehemaligen CEO Jue Wong stieg der Nettoumsatz jährlich im Durchschnitt um 81 Prozent. Im Jahr 2022 erreichte der Erlös mit rund 704 Millionen US-Dollar einen Rekord, er lag mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr.

Jedoch konnte Olaplex dieses exponentielle Wachstum im vergangenen Jahr nicht aufrechterhalten. Der Umsatz fiel um 35 Prozent auf 458 Millionen US-Dollar. Der operative Gewinn (Ebitda) ging sogar um 60 Prozent auf 174 Millionen US-Dollar zurück. Ein wichtiger Grund für den deutlichen Nachfragerückgang dürfte in einem Rechtsstreit liegen. Kunden hatten geklagt, dass die Haarp

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