Mit vollen Kassen voraus

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IMMUNIC

Ein aussichtsreicher Wirkstoff gegen Multiple Sklerose und genug Kapital, um die nötigen Studien durchzuführen: Immunic bietet Investoren eine Kombination mit Seltenheitswert

ANALYSE IM LABOR: Im nächsten Jahr kommen die entscheidenden Daten.

Vor rund acht Jahren startete das Münchner Unternehmen mit einem aus der Firma 4SC herausgekauften Immunologie-Portfolio. So ganz geradlinig verlief die Entwicklung seither nicht, jetzt allerdings könnte Immunic auf die Zielgerade einbiegen. Das Lead-Produkt durchläuft gerade die klinische Phase 3 in der Indikation schubförmige Multiple Sklerose (MS) und Phase-2-Studien bei Patienten mit progressiver MS.

Besonders für die progressive, also fortschreitende Krankheitsform sind die Behandlungsmöglichkeiten aktuell unzureichend. Der Zustand der Patienten, etwa was die Fähigkeit zu gehen und ihren Alltag ohne Hilfe zu bewältigen, verschlechtert sich kontinuierlich. „Deshalb könnten für Immunic schon die Phase-2-Daten für eine bedingte Zulassung ausreichen“, sagt CEO Daniel Vitt – so sie denn überzeugen können. Die Ergebnisse sollen im April 2025 ausgelesen werden, die der Phase-3-Studie in schubförmiger MS ab Mitte 2026, mit einer Zwischenanalyse Ende dieses Jahres.

Das Charmante an der aktuellen Situation des Unternehmens ist, dass Immunic dank einer gestaffelten Vereinbarung mit einer Gruppe von Investoren bereits bis über die entscheidende Auswertung der Daten in progressiver MS hinaus finanziert ist. Mit der Veröffentlichung der Daten, egal ob positiv oder negativ, wird die zweite Tranche der Privatplatzierung fällig, wie die erste 80 Millionen Dollar schwer. Das ist nicht nur ein großer Vertrauensbeweis, sondern gibt Immunic die Freiheit, sich erst mit Vorliegen der Ergebnisse einen Pharmapartner zu suchen. Dass eine Vermarktungskooperation für den prospektiven Partner teurer und für Immunic lukrativer wird

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