Renditeträchtige Zeiten

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CYBERSECURITY

Datenklau, Erpressung, Sabotagegefahr – die Gefahren via Internet wachsen. Unternehmen, die hier effektiven Schutz bieten, erwartet eine goldene Zukunft – und wohl auch etliche ihrer Aktien

Der Deutsche Bundestag, die Caritas-Klinik Reinickendorf, Batteriehersteller Varta, der Bayerische Rundfunk, der Trinkwasserverband Stade, die Postbank, das Online-Portal Verivox haben eins gemeinsam: Sie wurden allesamt Ziel von Hackerangriffen. Für die Zukunft rechnet die IT-Branche mit einer ansteigenden Flut neuer Attacken: Die fortschreitende Digitalisierung schafft mehr Angriffsflächen, inzwischen hilft künstliche Intelligenz beim Überwinden von Schutzmechanismen. Waren es zunächst nur Kriminelle, mischen mittlerweile auch Staaten mit. Vor einer „Bedrohung für jede und jeden“ warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik BSI. Der Druck auf Wirtschaft, Staat und Private, hier bessere und stärkere Sicherheitszäune aufzubauen, wächst massiv.

Das spiegelt sich in den Zahlen. Wurden 2019 weltweit noch 40 Milliarden Dollar für den Schutz vor Cyberkriminalität ausgegeben, war es 2023 schon doppelt so viel – Tendenz rasch steigend. An der Börse erfährt die Sparte einen ähnlich rasanten Aufstieg. „Die Industrie, die Unternehmen und alle, die sich sonst schützen wollen und müssen, müssen weiter aufrüsten“, erklärt Maik Komoss von der hessischen Fondsboutique Vates Invest.

Nutznießer sind die in Sachen Cybersecurity aktiven Firmen und ihre Aktien. Vates selbst hat mit dem Vates Aktien Offensiv (WKN A3DV57) Ende 2022 eigens einen Fonds auf den Weg gebracht, der dieses Feld beackert. Generell ist die Branche an der Börse noch relativ jung, lange war sie in das größere Gebiet IT-Sicherheit eingebettet. Inzwischen geht das Schlagwort vom „Megatrend Cybersicherheit“ um.

Aufrüstung im Cyberspace. Davon spricht der Bundesnachrichtendienst BND. Mit der Bedeutung des Internets für Privatpersonen, Unternehmen und staatliche Einrichtungen mit immer neuen Schnittstellen nehme die Anfälligkeit für Sabotage und Spionage zu. Zudem werden verstärkt Nachrichtendienste aktiv. So würden etwa Hacker-Gruppen dafür be-zahlt, Strukturen im Cyberraum für Angriffe auf kritische Infrastrukturen aufzubauen. Bei Unternehmen geht es dagegen meist um Spionage und Datenklau oder sogenannte Ransomware-Angriffe: die Lahmlegung von IT-Systemen, um Lösegeld zu erpressen. Die Finanzaufsicht Bafin warnt vor „virtuellem Bankraub“, das heißt das Abgreifen von Kundendaten mit der Gefahr der Plünderung von Konten.

BÖSE ABSICHTEN: Das Internet wird zunehmend zum Einfallstor für Kriminelle

Schnelllebige Branche. Das Tückische dabei: Hacker und Nachrichtendienste sind erfinderisch, was neue Methoden und Techniken angeht. Das erfordert nicht nur schnelle Reaktionen der Sicherheitsbranche, sondern bedeut

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