Überirdischer Boom

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In Scharen strömen Menschen zu KI-Diensten und verstärken die globale Datenflut. Die Leistung der Netzinfrastruktur muss Schritt halten, Ausrüster von Rechenzentren profitieren

In Ruhe woanders produktiv sein: Das Web und moderne KI-Tools erschließen neue effiziente Arbeitswelten
BILD: CONCEPTCAFE/ISTOCK

Entspannt im Grünen sitzen, über das nächste Projekt sinnieren und dafür Nachforschungen anstellen. Das klappt heute dank Internet schon gut — sofern man nicht gerade eine der vielen Lücken im deutschen Mobilfunknetz erwischt. Mithilfe von KI-Assistenten wie ChatGPT oder Googles Gemini, auch als Bard bekannt, kommt man dabei sogar in recht kurzer Zeit oft ein gutes Stück voran.

Das Web und die beliebten KI-Tools erlauben angenehmes und effizientes Arbeiten. Könnte man die Daten im Hintergrund hören, die bei solch einer Work-Session fließen, so erinnerte das Geräusch wohl an einen Wildbach. Inzwischen nutzen Milliarden Menschen weltweit ChatGPT und Co. Die Popularität der Dienste hat die Datenflüsse zu noch mächtigeren Strömen anschwellen lassen. Geschätzte 180 Zettabyte werden 2025 laut US-Marktforscher IDC weltweit gespeichert sein — 180 Milliarden Gigabyte und ungefähr zehnmal so viel wie noch vor zehn Jahren —, das ist aber bloß die statische Betrachtung.

In der tagtäglichen Interaktion im Internet vervielfachen sich die Mengen. Allein in Deutschland wurden 2023 über 140 Milliarden Gigabyte durch das Festnetz gejagt, so der Branchenverband VATM. Die Tendenz: stark anschwellend, vor allem wegen der datenintensiven KI.

Das Gros der Myriaden an Datenpaketen, die mit Lichtgeschwindigkeit in Glasfaserkabeln rund um den Globus schießen, läuft in Rechenzentren auf. Die Data Center sind der Kern der globalen Web-Infrastruktur. Sie müssen die gewaltigen Informationsmengen immer schneller verarbeiten. Die wirtschaftlichen Chancen in diesem Segment des IT-Markts sind ebenfalls enorm: Auf rund 440 Milliarden Dollar weltweit soll der Umsatz mit Ausrüstungen für Datenzentren bis Ende 2028 steigen, schätzt Statista Market Insights, Ende 2022 lag das Volumen bei 313 Milliarden Dollar.

Tech-Riesen investieren. Betreiber von Rechenzentren wie die US-Firma Equinix tauchen als Nachfrager für Technik ebenso auf wie die großen KI-Konzerne um Amazon, Alphabet, Meta oder Microsoft, die ebenfalls Milliarden in eigene Data Center investieren. Um die Aufträge, die dem wachstumsträchtigen Ökotop entsprießen, buhlt eine ganze Reihe von Unternehmen, auch jene, die die Infrastruktur

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