Erste Signale zum Einstieg

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Chinesische Aktien sind günstig. Nach langem Zögern schiebt auch die Regierung Wirtschaft und Finanzmärkte an

VON JÖRG BILLINA

Fernsehturm Oriental Pearl Tower: Shanghais Bürger können sich überall informieren, wie die Kurse stehen. Nach heftigen Verlusten keimt Hoffnung
BILD: ALEX PLAVEVSKI/EPA/PICTURE ALLIANCE/DPA

Entzündet der Drache Kursfantasien, bringt er die Wende? Der chinesischen Astrologie zufolge stehen die kommenden zwölf Monate im Zeichen des Fabeltiers. Es symbolisiert Aufbruch, Wachstum und Wohlstand. Qualitäten und Hoffnungen, die auch mit Chinas Wirtschaft verbunden und erfüllt wurden. Doch in den vergangenen drei Jahren hat die Konjunktur erheblich an Dynamik eingebüßt. Wenn überhaupt: Es dürfte nicht zuletzt aufgrund politischer Fehler wesentlich länger dauern, bis Peking sein Ziel erreicht, die USA als führende Wirtschaftsmacht abzulösen.

Der Drache steht zudem für das Erkennen günstiger Gelegenheiten. Bietet der chinesische Aktienmarkt neue Chancen? Nachdem sechs Billionen Dollar an Marktkapitalisierung ausradiert wurden, liegen die Risikoprämien weit über dem historischen Durchschnitt: Dennoch raten nur wenige institutionelle Investoren zum Kauf. Die Geschichte habe gezeigt, dass sich Chinas Wirtschaft sehr schnell erholen könne, erinnert Gabriela Santos von J.P. Morgan Asset Management in einem Kommentar. Ihrer Ansicht nach gehen Investoren ein Risiko ein, sollten sie China weiterhin den Rücken kehren.

Auch Value-Investor Peter E. Huber ist vorsichtig optimistisch. Er hat chinesische Aktien im Fonds Huber Portfolio mit 4,9 Prozent gewichtet. Chinas Führung werde zunehmend erkennen, wie schädlich ihre Politik für die Wirtschaft sei, begründet der Fondsmanager seine Positionierung.

Die Mehrheit der Investoren meidet dagegen das Reich der Mitte. Der Technologiestreit mit den USA und die geopolitischen Spannungen um Taiwan verunsichern. Vor allem aber wurden die Erwartungen der Anleger enttäuscht. Auch nach dem offiziell erklärten Ende der Pandemie Anfang des Jahres 2023 haben Wachstum und Börse immer noch nicht Fahrt aufgenommen.

Schön gefärbt. Zwar behauptete Ministerpräsident Li Qiang auf dem Wirtschaftsforum in Davos, das Bruttoinlandsprodukt habe im vergangenen Jahr um 5,2 Prozent zugelegt. Doch an der Korrektheit der Aussage gibt es Zweifel. Analysten des Thinktanks Rhodium gehen von lediglich 1,5 Prozent aus. Denn die Zahl reflektiert nicht die Wirklichkeit des mit viel Fremdkapital finanzierten Immobilienma

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