Das Geheimnis einer gesunden Darmflora

5 min lesen

Der Darm ist in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der Wissenschaft gerückt. Inzwischen ist klar: Das komplexe Organ kann viel mehr als nur unsere Nahrung verdauen. Es hält uns gesund oder macht uns krank. Mit der richtigen Ernährung lässt sich das Mikrobiom positiv beeinflussen.

LARA SCHÜMANN

DARM GUT, ALLES GUT?

FOTOS: SHUTTERSTOCK (2), DR. MED. VIOLA ANDRESEN

Als Darmflora wird die Gesamtheit der Mikroorganismen bezeichnet, die vor allem im Dickdarm des Menschen vorkommen. ,,Den größten Anteil machen Bakterien aus, aber auch Viren und Pilze spielen eine wichtige Rolle“, erklärt unsere Expertin Dr. med. Viola Andresen. Die bakterielle Zusammensetzung der Darmflora ist bei jedem Menschen unterschiedlich und wirkt sich auf den gesamten Körper aus. Deshalb haben die Darmbewohner auch so einen großen Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden. Die Vielfalt dieser Bakterien entscheidet, wie gesund ein Mensch ist. Solange das Mikrobiom, wie die gebündelte Gemeinschaft dieser Bakterien genannt wird, in Balance ist, kümmert es sich gut um uns. „Neben dem Abbau unverdaulicher Nahrungsbestandteile und der Entfernung von Schadstoffen ist das Mikrobiom auch direkt an der Immunabwehr und der Barrierefunktion des Darms beteiligt“, so Dr. Andresen. Das Immunsystem ist übrigens zu 80 Prozent im Darm ansässig. Der moderne Lebensstil mit einer ballaststoffarmen Ernährung, Fast Food, Stress, Antibiotika und weiteren negativen Einflüssen kann die freundliche Zusammensetzung in der Körpermitte stören, also zu einer Dysbiose führen. Dann treten häufig Verdauungsprobleme, Völlegefühl, Blähungen und Bauchschmerzen nach den Mahlzeiten auf. Weitere Beschwerden wie Kopf- und Rückenschmerzen,

Schlafstörungen und Depressionen können hinzukommen. „Sehr viele Krankheiten, etwa Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Darmentzündungen, Krebs, Demenz oder Morbus Parkinson, um nur einige Beispiele zu nennen, werden mit Störungen des Mikrobioms in Verbindung gebracht.“

Welche Ernährung ist eine Wohltat für den Bauch?

Damit sich die guten Bakterien vermehren, müssen sie das passende Futter bekommen. Für die Darmgesundheit sind Prä- und Probiotika förderlich. Ersteres sind lösliche Ballaststoffe, welche die nützlichen Darmbewohner zum Wachstum anregen und über ein hohes Wasserbindungsvermögen verfügen. Dazu gehören unter anderem Pektin und Inulin. Sie kommen in erster Linie in Gemüse und Obst vor und werden von den Darmbakterien verstoffwechselt. Dabei entstehen


Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel