Von Hexen, Heilern und Schamanen

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Spiritualität

In anstrengenden Zeiten wächst die Sehnsucht nach Spiritualität. Drei (fast) unglaubliche Geschichten

Auch mit ihren Händen kann Laila Surya negative Energien aufspüren

Elon Musk hat einen. Klar, Gw yneth Pa ltrow auch. Einen Schamanen, einen Guru – jemanden, der sie erdet, ihre Energien wieder in Fluss bringt. Wurde Spiritualität noch vor ein paar Jahren belächelt, stößt man immer öfter auf eine Art modernen Hexenkult: auf Menschen, die mit magischen Ritualen versuchen, die Welt mit Bedeutung aufzuladen. Die einen legen Karten, andere sammeln Kräuter oder machen an besonderen Kalendertagen nachts Feuer im Wald und rufen das Universum an. Frauen über die besondere Magie und wie sie ihre Leben verändert hat.

Es gibt Dinge, die man nicht erklären kann
Noch heute stehen sich Heilerin Laila Surya (Mitte), Rabea und Tochter Marla sehr nahe
FOTOS: NILS HECK

„Eine alte Seele hatte meine Tochter besetzt“

Rabea Günther steht in der Tür und lächelt. Sie wirkt bodenständig und feinfühlig, die Unternehmerin lässt sich in kein K lischee pressen. Zusammen mit ihrem Mann baute die 51-Jährige eine Firma für Druckmesstechnik in Gelnhausen auf; im Job dreht sich bei ihr alles um Mess- und Beweisbares in höchster Präzision. Privat erlebte sie dagegen Spektakuläres, das sich mit Ratio nicht erklären lässt. Und davon erzählt sie mit bewegter Stimme: „Wir waren verzweifelt, weil unsere Tochter Marla als Baby ständig schrie. Dabei machte sie Bewegungen, als wolle sie etwas vor ihrem Gesicht wegschieben.“ Das sei die Drei-Monats-Kolik, erklärte der Kinderarzt; ein Heilpraktiker untersuchte Marlas Darm, doch sie schrie weiter. „Über eine Bekannte habe ich damals von der Heilerin Laila Surya erfahren.“ Von der 64-jährigen Aschaffenburger Seherin mit indischen Wurzeln heißt es, sie könne „Energien, verhaftete Ereignisse und Seelen wahrnehmen und umwandeln“. Sie widmete sich dem Baby und nahm „eine alte Seele wahr, die direkt neben ihrem Gesicht auftauchte“. Die Seele sei nicht böse, so die Seherin, mache aber durch Winken und Grimassen auf sich aufmerksam. Doch das Kind fühle sich dadurch bedrängt. „Damit erk lärten sich diese Wischbewegungen.“ Aber wo hatte sie die Seele aufgeschnappt? Rabea Günther fiel ein, dass sie gegen Ende der Schwangerschaft den Gewölbekeller eines Schlosses besichtigt hatte. Zusammen mit der Seherin fuhr sie dorthin. „Sofort erinnerte ich mich, dass ich direkt nach dem Besuch des Schlosses starke Kindsbewegungen spürte, die bis zur Geburt anhielten.“ Laila Surya blieb eine Weile allein im Gewölbe. „Ab da hörte unsere Tochter auf, lang anhaltend zu schreien – unglaublich“, weiß Rabea Günther heute noch. Sie will mit ihrer Geschichte andere ermutigen, ebenfalls a lternative Heilmethoden zu probieren, um belas

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