Gräfin Thereses dunkler Weg

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Der große abgeschlossene ADELS-ROMAN

Zum Jubiläum von Schloss Hoessel, das sich im Besitz der Stadt befindet, wird Historiker Alex mit einer Expertise zur Vergangenheit des Bauwerks beauftragt. Dabei stößt er hinter einer geheimen Tür auf alte Tagebücher, verfasst vor fast 150 Jahren … Muss die Geschichte der Grafenfamilie jetzt neu geschrieben werden?

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Fotos: Shutterstock (12)

Der große Saal hier im Nordflügel von Schloss Hoessel war nach der aufwändigen Sanierung wirklich ein Schmuckstück geworden. Seit vielen Jahren befand sich das Gebäude im Besitz der Stadt, die nun einiges daran getan hatte. Jetzt bildeten die polierte Holzvertäfelung und das frisch getünchte Mauerwerk für die 500-Jahr-Feier einen ehrwürdigen Rahmen.

Alex Brenner ließ den Blick über die vielen festlich gekleideten Menschen wandern, die an ihren Sektgläsern nippten und sich in gedämpftem Ton unterhielten.

Da entdeckte ihn der Bürgermeister und kam mit ausgestreckter Hand auf ihn zu. „Hallo, Dr. Brenner. Wie schön, dass Sie gekommen sind.“ Und mit zufriedener Miene und einer ausholenden Geste durch den ganzen Raum fügte er hinzu: „Was sagen Sie?“ „Sehr gelungen“, lobte Alex. Von Anfang an hatte man seinen Rat als Historiker eingeholt, um den Charakter des Bauwerks möglichst authentisch zu erhalten. Inzwischen waren das Erdgeschoss und Teile des ersten Stockwerks der Öffentlichkeit zugänglich. Manche Räume mit ihrer originalen Einrichtung aus der Ära der Grafen von Hoessel möbliert, andere mit musealen Exponaten bestückt. Der große Saal hier wurde für Kulturveranstaltungen genutzt. Und nun eben für die Feier zum Auftakt des Jubiläumsjahres.

„Ah, da ist ja unser Ehrengast“, sagte der Bürgermeister und sah an Alex vorbei zu der Frau, die zielstrebig herankam. Etwa in seinem Alter, klare Züge, souveränes Auf-treten, registrierte Alex in einem einzigen Moment. Der Bürgermeister lächelte ihr charmant zu. „Guten Abend, Gräfin Hoessel. Danke, dass Sie sich die Zeit für unsere Feier genommen haben.“

„Sehr gerne. Es ist mir eine Freude“, erwiderte sie ebenso lächelnd. Dabei streifte sie Alex mit einem fragenden Blick.

Der Bürgermeister reagierte sogleich. „Darf ich Sie bekannt machen? Dr. Brenner ist Historiker und war uns bei der Sanierung eine wertvolle Hilfe. Sein nächstes Projekt wird eine Niederschrift der Vergangenheit des Schlosses sein. Jorid von Hoessel entstammt in direkter Linie der gräflichen Familie, der wir dieses wunderbare Schloss zu verdanken haben.“

„Freut mich sehr“, sagte Alex und reichte ihr die Hand. Was für ein angenehmes Lächeln, schoss ihm dabei durch den Kopf.

Jorid musterte ihn freundlich und aufmerksam. „Sie schreiben über das Schloss?“, fragte sie.

„Ich bin n

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