So viel E-lend

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ANSICHTSSACHE E-Mobilität

Es ist die Lade-Infrastruktur, von der der Erfolg der E-Mobilität abhängt, ist sich CHRISTIAN BANGEMANN sicher. Nur: Außer Elon Musk scheint das in Deutschland leider kaum jemand begriffen zu haben.

Es ist eine launige Runde, eine, in der das Auto schnell zum Zentrum des Interesses von Freunden und Bekannten wird.

Der Autor wird nicht müde, die E-Auto-Vorzüge herunterzubeten. Handling: top, fahrdynamisch: der Hammer, auf Strecke: leise und nervenschonend.

Doch in der Runde gibt es Zauderer, ihr Tenor: Wo soll ich als Laternenparker denn laden?

Im Ernst? Wer mit offenen Augen durch die Gegend fährt, sieht doch an jeder Ecke Lademöglichkeiten, nicht nur die von Tesla.

Das Ladesäulenregister der Bundesnetzagentur wies im letzten November 93 261 Normalladepunkte und zusätzlich 22 047

Schnelllader aus. Das ist nicht schlecht, schließlich sind in Deutschland aktuell rund 1,4 Millionen E-Autos zugelassen (Stand Januar 2024). Da findet doch jeder einen Ladepunkt, wenn er will.

Die Fahrt durch verschiedene Wohngebiete Ingolstadts lässt allerdings begründete Zweifel an dieser Aussage aufkommen. Auf 9,5 km Strecke steht genau eine Ladesäule am Wegesrand. Auf dem großen Supermarktparkplatz in der Nähe des Homeoffice wieder nur eine Säule – üppig ist anders. Anekdotische Beobachtungen, die man leider verallgemeinern muss.

München, Moosacher Straße, Hauptsitz von Ionity.

Dem Unternehmen, das Deutschlands Schnellstraßen mit einem Netz an Schnellladern überziehen will. Gegenüber der Zentrale liegt ein P&R-Parkplatz. Wie viele Ladesäulen mit Ionity-Logo stehen hier? Keine. Und wie viele Ladesäulen überhaupt?

Immer noch keine. Der nächste Schnelllader liegt zwei Kilometer weit weg.

Und es geht weiter: München-Lehel, beliebtes Wohngebiet, Ladepunkte extreme Mangelware, gerne auch kaputt (s. unten), Alternativen zu den maladen Säulen: keine.

Wo stehen die 93 261 Säulen eigentlich, die das Register ausweist? Schauen wir doch mal Richtung Mannheim, Maimarktgelände. 17 000 Parkplätze auf einer Fläche gefühlt so groß wie das Fürstentum Liechtenstein. Zwölf Lader, immerhin HPC, aber auch etwa zwei Kilometer vom Eingang des Geländes entfernt. Wer plant so etwas?

Baden-Württemberg, Home of Mercedes, Porsche und der Zulieferer Bosch, Mahle und ZF. Außerdem Austragungsort der Battery Show, der europäischen Leitmesse für elektrische Energiespeicher. 2023 konnte die Messe Stuttgart sechs Ladeplätze für die Battery-Show-Besucher anbieten. Aber jetzt ist 2024, die Messe liegt in Sichtweite der EnBW-Zentrale, eines der größten Energieversorger Deutschlands, da

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