Der sanfte Wikinger

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Life Stories

So vielschichtig wie die Bösewichte, die er oft spielt: kein Wunder, dass nicht nur Hollywood Mads Mikkelsen verehrt

Der Mann hat gut lächeln, gilt Mads Mikkelsen doch als gefragter Charakterdarsteller und als grandioser Hollywood- Fiesling

Cool kann er schon lange, wie die Aufnahme aus dem Jahr 2005 beweist. Kette hat er schon davor geraucht
FOTOS: GETTY IMAGES, PICTURE ALLIANCE

Dänisch und dramatisch:

2004

In King Arthur, der Neuinterpretation der Tafelrunde-Saga, gab Mads Mikkelsen den treuen Ritter Tristan
FOTOS: ACTION PRESS (2), DDP IMAGES (2)

2003

Schwarze Komödie: Den ehrgeizigen Metzger Svend in Dänische Delikatessen spielte er furios (hier mit Nikolaj Lie Kaas)
FOTOS: MAURITIUS, ACTION PRESS, HENRIK OHSTEN

2006

Auch dank seinem Bösewicht Le Chiffre gilt Casino Royale als einer der besten „James Bond”-Filme. Seit den Dreharbeiten spielt Mads Mikkelsen privat leidenschaftlich Poker

2016

Gewohnt und doch ganz anders: als fieser Kaecilius im Marvel-Blockbuster Doctor Strange

2020

Dafür gab’s einen Preis. Die Satire Der Rausch über vier Lehrer in der Midlife-Crisis gewann 2021 einen Oscar

2022

Im dritten Teil von Phantastische Tierwesen sprang er für Johnny Depp als dunkler Zauberer Grindelwald ein und begeisterte die Fans

2024

Im Historiendrama King’s Land gibt Mads Mikkelsen (hier mit Gustav Lindh) ab dem 6. Juni einen ehemaligen Soldaten in Konflikt mit der Ständegesellschaft

Wie kann ein Mann so fies sein und gleichzeitig so nett, höflich, zurückhaltend, fast schüchtern? Vor der Frage steht man bei Mads Mikkelsen zwangsläufig. Seit gut 20 Jahren glänzt er als Hollywood-Bösewicht und wirkt in seinen Rollen doch immer schwach und verletzlich. Legendär: seine Auftritte als angstgetriebener Terroristen-Bankier Le Chiffre in „Casino Royale“ oder als charismatischer schwarzer Magier Grindelwald im dritten Teil des „Harry Potter“-Spin-offs „Phantastische Tierwesen“. Auch in seinem aktuellen Film „King’s Land“ (ab 6. Juni im Kino) verleiht er den Abgründen des Menschseins ein Gesicht als unehelicher und verstoßener Sohn eines Adligen im Dänemark des 18. Jahrhunderts, dem jedes Mittel recht ist, um an seinen Titel zu kommen. Es ist ein stoischer, wortkarger Charakter, fragwürdig, aber nicht unsympathisch. Ein klassischer Mads Mikkelsen.

Mit eindimensionalen Parts kann der Däne nichts anfangen. „Ich brauche immer beide Seiten der Medaille“, hat er kürzlich in einem Interview mit dem US-Magazin The New Yorker erklärt. „Der Bösewicht muss etwas Menschliches an sich haben und der Held Fehler. Der ganze Charakter muss sich entfalten können.“ Es ist mehr oder weniger sein Rollenverständnis, könnte aber auch ihn selbst beschreiben. In der Filmbran

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