IHR SEID HELDINNEN!

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Sie sprengen Grenzen, sind laut, wo andere schweigen, verbinden und helfen Menschen: Dafür haben wir (beziehungsweise Sie, liebe Leser*innen, durch Ihr Online-Voting) diese vier Frauen mit dem #SupportHer Award 2023 ausgezeichnet. Hier sind die Gewinnerinnen*

TEXT: LENA KALTENBACH

WINNER CHANGE MAKER MERIEM LEBDIRI

IDENTITÄT DURCH FASHION Für Meriem Lebdiri ist Mode ein Tool, „sich selbst eine Stimme zu geben und zu zeigen, wie stark man ist“
FOTOS: ÖZLEM ÖSZOY

Die Designerin will die Modebranche revolutionierenund setzt mit „Modest Fashion“ ein Zeichen für Diversity

Meriem Lebdiri ist zwölf Jahre alt, als sie ihre ersten Skizzen zeichnet. Ihre Liebe zur Mode ist groß, aber der Frust, dass es in Deutschland nicht die Styles für sie gibt, die sie sich wünschen würde, noch größer. „Ich habe den Neunzigerjahre-Look geliebt, aber hätte ihn mir weniger freizügig gewünscht“, erinnert sie sich. Als sie kurzerhand ihre erste Wickelbluse selbst entwirft und mit ihrer Mutter zusammennäht, wird sie von einem anderen Lebensgefühl überflutet. Mit neuem Selbstbewusstsein fasst sie einen Entschluss: Modedesignerin werden. Aber Mode mit Kopftuch? Ihr Umfeld sei skeptisch gewesen. Das sei antifeministisch, da würden Frauen unterdrückt werden, hieß es. „Dabei gibt es für mich nichts Feministischeres, als selbst zu bestimmen, was ich anziehe. Und wenn ich es jetzt nicht mache, wer dann?“, dachte sie sich. Nach ihrer Mode-Ausbildung gründet sie also ihr eigenes Label, stellt auf Modemessen aus und merkt schnell: Ihre Zielgruppe ist noch vielfältiger, als sie selbst annahm. Meriem Lebdiri macht „Modest Fashion“ – also bedeckende Mode, längere Schnitte, mehr Stoff – und spricht dadurch nicht nur Muslima, sondern auch jüdische und orthodoxe Frauen an oder solche ohne religiösen Glauben, die sich dennoch mit ihren Entwürfen identifizieren. Und froh sind, dass es endlich hochwertige „Modest Fashion“ made in Germany gibt! „Ich habe gemerkt, dass ich alle einbeziehe, die sich von der Modewelt ausgegrenzt fühlten, dass ich eine Brücke bauen kann, wo viele eine zu große Distanz sehen“, sagt sie. „Ich wünsche mir, dass wir auch weniger auf Unterschiede schauen, sondern einfach zelebrieren können, dass wir vielfältig sind.“

WINNERSUSTAINABILITY JEN MARTENS

HOMMAGE AN IHRE WURZELN Jedes von Jen Martens hergestellte Produkt enthält Bio-Rohstoffe wie Sheabutter, Moringa- und Arganöl, also „in jedem steckt auch ein Hauch von Afrika“, sagt die Unternehmerin

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