Fehlender Feinschliff

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Das Pixel Fold ist das erste Foldable und das teuerste Smartphone von Google. Die Premiere ist gelungen, doch es gibt noch Luft nach oben.

Mit 1899 Euro gehört das Pixel Fold zu den teuersten Smartphones überhaupt. Aber Google steht damit nicht allein, alle XXL-Foldables bewegen sich auf diesem hohen Preisniveau, das von Marktforschern als „Super Premium“ bezeichnet wird. Die Modellvielfalt bei den großen Faltern ist noch überschaubar, und Google ist der einzige Hersteller, der nicht auf das klassische Barrendesign setzt: Während die anderen schmal und hoch bauen, ist das Pixel Fold breit und kurz, es hat zugeklappt die Form eines kleinen Notizbuches. Dieser Formfaktor hat drei Vorteile: Er ist hosentaschentauglich und das Foldable lässt sich zugeklappt sehr gut einhändig bedienen, weil der Daumen den oberen Rand erreicht. Außerdem kommt das Innendisplay mit einem Seitenverhältnis von 6:5 dem typischen Videoformat von 16:9 mehr entgegen als etwa bei Samsungs Fold 5: Beim Pixel Fold bleiben oben und unten weniger schwarze Streifen beim Anschauen von Videos.

Warum bisher nur Google auf dieses Format setzt, ist rätselhaft. Es ist ideal für XXL-Foldables.

Die Begeisterung darüber flaut aber schnell wieder ab, weil das hohe Gewicht die Hand nach unten zieht. Mit 283 Gramm gehört das Pixel Fold zu den Schwergewichtern in seiner Klasse. Das Galaxy Fold 5 wiegt 30 Gramm weniger, und das brandneue Honor Magic V2 ist mit 231 Gramm sogar leichter als ein iPhone 13 Pro Max.

Schwerer Brocken

Bei der Präsentation des Pixel Fold sprach Google vom „dünnsten Falt-Smartphone auf dem Markt“, nur um ein paar Wochen später von Huawei und Honor übertrumpft zu werden. Während sich das nur 10 Millimeter dünne Magic V2 anfühlt wie ein normales Smartphone, liegt das Pixel Fold mit 12 Millimetern wie ein Brocken in der Hand.

Der Anfassqualität schadet das aber nicht. Die Kombination aus Glasrückseite und Metallrahmen fühlt sich super an, dabei ist das Design mit dem Kamerastreifen in glänzender Metalloptik an der Pixel-7-Familie orientiert. Wie Samsung schafft auch Google die Zertifizierung nach IPX8, was die exzellente Verarbeitung unterstreicht. Dazu trägt auch das Scharnier bei, das sich in jeder Position anwinkeln lässt.

Die Displays sind außen 5,8 Zoll und innen 7,6 Zoll groß, eine hohe Auflösung und dynamische 120 Hertz sorgen für eine knackscharfe Darstellung mit butterweichen Animationen. Unsere Messungen zeigen zudem, dass Google eines der besten flexiblen OLEDs einbaut,

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