Auf neuem Terrain

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Das Gewohnte ist nicht mehr genug: Mit dem Xtura steigt Eura in den Markt der Fernreise-Wohnmobile ein. Allrad, Höherlegung und extralange Autarkie sollen den komfortablen Teilintegrierten in der Wildnis ankommen lassen

[ TEXT Christian Steiger FOTOS Wim Woeber, Hersteller ]

Fahrbericht · Eura Xtura XT 686 EF

Der will nicht nur spielen: Allrad, Unterfahrschutz und Höherlegung sind Serie, die Delta-Räder berechnet Eura extra

Es gibt sie noch, die Marktnischen auf dem dicht besiedelten Reisemobil-Markt. Vielleicht erkennt sie nicht jeder, für den es schon abenteuerlich genug ist, mal am Waldrand über die nasse Wiese zu fahren. Womöglich führt der Weg aber doch mal nach Island statt nach Ischgl, da wäre ein fähiger Allradler nicht schlecht. Und erst recht dann, wenn eine lange Traumreise drin ist.

Hier sucht er seine Bewohner, der neue Eura. Denn die Wohnmobile, die solche Gedankenspiele wahr werden lassen, sind meist teure Unikate. Wenn es etwas erreichbarer sein soll, bietet sich ein ganz normaler Teilintegrierter mit Allrad an, aber der schwächelt schnell, wenn es um längere Autarkie geht. Den Kompromiss haben sie jetzt bei Eura gefunden: Der Xtura ist kein exklusiver Einzelgänger, sondern ein Fernreise-Mobil von der Stange. Eines, das deutlich weniger kostet als die Manufaktur-Produkte, ohne viel weniger zu bieten.

Winterfest bis minus 35 Grad, autark für über 30 Tage

Die Allesüberwinder im vierachsigen MAN werden jetzt milde lächeln. Schon okay, doch dort, wo sie mit ihren Geröllheimern campen, wollen die Bewohner des Eura womöglich gar nicht hin. Die Diskussion ist so zielführend wie ein bepunkteter Vergleichstest zwischen VW Touareg und Jeep Rubicon, schließlich werden es keine Umsteiger vom großen Expeditionsmobil sein, die einen Xtura bestellen, sondern mehr die Aufsteiger, die sich ein Premium-Wohnmobil fürs etwas Gröbere wünschen. Und das ist mit einem Basispreis von 144.900 Euro nicht mal viel teurer als die frontgetriebenen Mitbewerber.

Die Basis des Xtura ist der Mercedes Sprinter mit 190-PS-Diesel, Neunstufen-Automatik und Allradantrieb. Dass er dem Ruf der Wildnis folgt, zeigt der neue Eura mit seiner Höherlegung und 40 Zentimeter Bodenfreiheit, mattschwarzen 18-Zoll-Delta-Rädern und grobstolligen All-Terrain-Reifen, dem massiven Unterfahrschutz und der abgeschrägten Heckwand. Statt lackierter Stoßfänger trägt er das unempfindliche Industriegrau des Basis-Sprinter, eine belastbare Reling auf dem Dach und überm Fahrerhaus eine LED-Lichtleiste, die kreuzendes

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